CHRISTOPH BOTH-ASMUS – RIVERS AND TREES

01.06.2015 – 03.07.2015

Künstlergespräch zwischen Christoph Both-Asmus und David Medalla (Künstler und Gründer und Direktor der London Biennale): 09.06.2015, 18 Uhr
Performanceritual „Requiem für einen sterbenden Planeten“: 26.06.2015, 22:30-23:30 Uhr

Spenden Sie Ihr Blut für die Kunst! Christoph Both-Asmus hat dies bereits für sein Werk „Tale of River“ getan, das in der Galerie WHITECONCEPTS bis zum 26. Juni zu sehen ist.
Both-Asmus‘ Blut wird frei über eine Landschaft, die aus japanischem Pappmaché und Erde hergestellt wurde, fließen. Durch den stetigen Auftrag innerhalb von zwei Wochen, entsteht ein verzweigtes Netz von Bächen und Nebenflüssen.
Können Sie Ihr pulsierendes Blut in Ihrem Körper fühlen? Wann war das letzte Mal, dass Sie Ihr eigenes Blut oder das Blut von anderen gesehen haben? Für den Künstler war es wichtig, sein eigenes Blut und nicht das einer Kuh oder eines Schweins nutzen, um seine Treue zu Lebewesen zeigen, deren Blut wurde unnötigerweise verschüttet wird. Blut außerhalb des Körpers ist oft mit Gewalt, Tod und Töten verbunden, wie in dem Völkermord von 1994 in Ruanda, wo die Flüsse tatsächlich rot flossen. Blut strömt wie flüssiges Wasser durch unseren Körper, aber trägt auch Spuren von Informationen in unserer Seele und Psyche.

Parallel zu dieser Arbeit wird die Galerie als Arbeitsbereich für das Team des THE TREE WALKER Projekts genutzt, das Christoph Both-Asmus initiierte. Basierend auf einem Tagtraum (2009) sah Christoph sich über die dünnsten Äste des Regenwaldes laufen. Seitdem ist er überzeugt, das poetische Bild zu realisieren und „balancierend zwischen Himmel und Erde“ über die Wipfel zu gehen oder gar zu fliegen. Während des Entwicklungsprozesses hat er mit verschiedenen Möglichkeiten experimentiert, z.B. das seilunterstützte Baumklettern erlernt, um die Baumkronen zu erreichen. Da das Interesse des Künstlers für die biologische Vielfalt in den Baumkronen in letzter Zeit gewachsen ist, entstand eine weitere Dimension in Form einer Partnerschaft mit den weltweit bekanntesten französischen Wissenschaftlern und Botanikern (u.a. Operation Canopy – Botaniker Francis Halley und Pilot Dany Clayet-Marrel und ANPN – Verband der Nationalparks in Gabun/Afrika).
Anlässlich der Ausstellung präsentiert das Projektteam einmal in der Woche unterschiedliche Projektbereiche und gibt Einblick in großflächige Installationen und Performances, die auf das Erhabene der Natur und die Einzigartigkeit unserer Existenz fokussieren.

Christoph Both-Asmus (*1984) schloss 2010 sein MFA am Sandberg Institut für Bildende Kunst in Amsterdam (NL) ab. 2011 und 2012 erhielt ein Stipendium vom Mondriaan Fonds Amsterdam. Seine interdisziplinäre Arbeit konzentriert sich auf Performance, Video, Mixed-Media-Installation und ortsspezifische Skulptur, die oft mit natürlichen Artefakten oder sogar lebenden Organismen erzeugt wird.
Ausstellungen führten den Künstler bereits durch Europa, u.a. Art Pie Amsterdam, Istanbul Art Fair und Re:Rotterdam. In den letzten Jahren zeigte sich der Künstler zusammen mit documenta-Künstler und Direktor der London Biennale David Medalla und Venedig Biennale-Teilnehmer Pedro Calapez.

Künstlerinformation und Werkübersicht

www.christophbothasmus.de