Raha Rastifard – If it’s not too dark

Raha rastifard – If it’s not too dark

Eröffnung in Anwesenheit der Künstlerin: 18.02.2015, 19 Uhr

16.02.2015 – 28.02.2015

Die Galerie WHITECONCEPTS freut sich, die erste Einzelausstellung der iranischen Künstlerin Raha Rastifard in Berlin zu präsentieren. Zu ihren neuen Serien inspirierten sie die Gedichte des bekannten persischen Dichters und Mystikers Hafez, daraus resultierende philosophische Gedanken sowie das Spannungsfeld von alten und neuen Weltanschauungen hinsichtlich der Fragen über den Sinn des Lebens. Auf sehr subtile, bemerkenswerte Weise stellen ihre Arbeiten traditionelle und zeitgenössische Perspektiven auf die Kultur, ebenso in Bezug zu ihren Wurzeln, dar.

Die Mixed Media-Serie mit dem Titel „Buch der Sehnsucht“, ist eine visuelle Interpretation von Hafez‘ Literatur. Sie schafft eine poetische Dimension, die die Emotionen der Künstlerin und ihr Verständnis für die alten Verse widerspiegeln. Schon Goethe hatte die Werke von Hafez kennengelernt und bezeichnete sie als „den himmlischen Duft des Ostens und als belebende Brise der Ewigkeit, die aus den Ebenen des Ödlands von Persien geweht wurden (…) und ich kam zu einem außergewöhnlichen Mann, dessen Persönlichkeit mich vollständig fasziniert.“ Goethes großes Meisterwerk „West-Östlicher Diwan“ hinterließ einen bleibenden Eindruck in ganz Europa. Zudem gründete Goethe seine große „Sozialphilosophie“ in einer Zeit, die ihm reif schien für eine humanistische Weltanschauung, unabhängig von Nationalität und Glaubensbekenntnis. Er vermutete, dass der Osten und der Westen nicht wirklich voneinander zu trennen seien und hoffte auf eine Annäherung beider Welten. Zur Förderung seiner Philosophie unterstützte er ein Kompendium der Weltliteratur und schlug vor, dass die größten Dichter des Ostens wie Sa’adi und Hafez Mitglieder werden sollten. Die Künstlerin Raha Rastifard beseelt diesen Wunsch erneut und fordert diese Anschauung in ihrer Ausstellung ein.

Die fotografische Serie „Wenn es nicht zu dunkel ist“ vertieft den Glauben an Gerechtigkeit und das Vertrauen in eine Welt ohne Gewalt, begründet ist dies mit ihrem Verständnis von Interkulturalität und Intermedialität. So steht sie als Protagonistin mit ihrem Körper als Symbol gegen Gewalt und ihre Fotografien als beständige Erinnerung an die Ursachen und die Auswirkungen dessen. Der Titel der Serie ist einer Zeile von Hafez entliehen, da seine Dichtung für eine Gewaltlosigkeit eintritt und Frieden und Liebe rezitiert. Mit Hilfe der Meditation, die er und andere Sufis praktizierten, fand er die „Quelle des Wissens“ in seinem Herzen und schuf eine Poesie voll von Licht und Schatten, geprägt von Linie und Farbe. Dass die Wertschätzung des Lebens und Liebe zur Schönheit ein glückseliges Gefühl wecken, bestätigt wohl auch der aktuelle Trend der Poesie von Hafez.

Die iranische Künstlerin Raha Rastifard lebt und arbeitet heute in Stockholm/SE. Sie studierte Kunst an der Nationalen Universität für Kunst Teheran, Iran und an der Freien Universität Berlin, wo sie ihr Masterstudium in Europäischer Kunstgeschichte sowie in Iranischer Kultur und Literatur abschloss. Im Jahr 2009 wurde sie als Finalistin für den „Freedom to Create“ Preis, der durch das Victoria & Albert Museum London gestiftet wurde, ausgezeichnet. Ihre Werke wurden in zahlreichender Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Schweden, USA, Japan, Iran, China, Indien und auf verschiedenen Kunstmessen gezeigt.

Informationen über Raha Rastifard
www.raharastifard.com

Mit freundlicher Unterstützung von Gigant Print Works, Berlin.