Mark Nelson – This being: That becomes

MARK NELSON – THIS BEING: THAT BECOMES 

05.05.2014 – 25.05.2014

In seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland reflektieren die Arbeiten des britischen Fotokünstlers Mark Nelson magische Momente der Klarheit und Ganzheit. „Diese Bilder entstammen einem verborgenen Ort im Inneren…“, beschreibt er seinen Zustand beim Fotografieren.

Nelsons Bildsprache basiert auf scheinbaren Standbildern eines imaginären Films und vermittelt ein Gefühl eines Ereignisses, das entweder noch einzutreten vermag oder bereits vor der Aufnahme vorüberging. Dabei gleichen seine Werke Fotografien eines Wanderers durch die beliebtesten Städte der Welt und zeigen Landschaften verschiedener Orte u.a. Paris, Berlin, Venedig, New York, New Jersey und seine Heimatstadt Brighton.

Nelson, der als Buddhist lebt, verbindet Perspektiven des Raums mit der Idee des wahren Selbst, die ihm als Quelle natürlicher Kreativität und Lebendigkeit dient. Vor allem die Ähnlichkeit seiner Bilder, die während eines Zeitraums von über 30 Jahren entstanden sind, weist in der aktuellen Ausstellung „This Being: That Becomes“ (Das Lebendige, das entsteht) auf diesen gemeinsamen Ursprung hin. Als weitere Dimension der Ausstellung werden Klangtexturen als Soundtrack vorgestellt. Der offensichtliche Katalysator für die Wahrnehmung von bewussten und unbewussten Vorgängen evoziert eine traumähnliche Landschaft des inneren Selbst.

Beeindruckt von der Bewegung des Abstrakten Expressionismus in der Kunst, die sich in den späten 1940er Jahren in New York entwickelte, fühlt sich Mark Nelson vor allem zu Formen und Zeichen hingezogen. Als Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkrieges, war den Künstlern der Prozess des Erarbeitens und Entwickelns von Kunst wichtiger als das vollendete Werk. In Nelsons Fotografien findet man oft Dreiecke und Pfeile, die auf andere Bereiche des Bildes zeigen und weitere Bezugspunkte zu anderen Orten herstellen. Oft weisen seine schwarz-weißen als auch farbigen Aufnahmen malerische Qualitäten auf und zeigen einmalige Momente, die im Sinne des ewigen Wandels wahrgenommen wurden.     

Seine fotografische Karriere begann Mark Nelson im Jahr 1980 in London, als er als Fotolaborant für einige der britischen Top-Fotografen arbeitete. Seine Dunkelkammer wurde eines seiner „First Light Studios“, wovon eines noch bis heute in Brighton/Großbritannien in Betrieb ist. Als er 1985 das Potential des fotografischen Mediums für sich als Kunstform entdeckte, begann er Arbeiten in eigenem Stil zu schaffen, die mittlerweile weltweit ausgestellt wurden. Viele seiner Werke sind in privaten Sammlungen in Großbritannien, Frankreich und in den USA vertreten. Nelson arbeitete neben National Geographic für ECM Records und American Express. Ein besonderer Auftrag wurde ihm zutiel, als er als erster Fotograf von British Airways eingeladen wurde, Ausstellungen in über 300 Flugzeugen gleichzeitig zu präsentieren.

Mit freundlicher Unterstützung der Nielsen Bainbridge Group. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (2014, 60 Seiten).

Informationen über Mark Nelson

Deenesh Ghyczy Greg Murr – Spectral

Deenesh ghyczy und greg murr – SPECTRAL

01.04.2014 – 15.04.2014

Eröffnung: 04. April 2014, 19 – 21 Uhr

WHITECONCEPTS zeigt eine Ausstellung von Gemälden, die über die Abhängigkeit vom Sehvermögen – als Quelle uns selbst und unsere Umwelt zu verstehen – reflektiert. Deenesh Ghyczy (HU-D) und Greg Murr (USA) beschäftigen sich mit visuellen Aberrationen, die sowohl die Grenzen unserer Wahrnehmungskapazitäten ausloten als auch Verbindungen von Alltagsphänomenen und unmerklichen Strukturen, die unsere Realität prägen, aufzeigen.
Für die meisten Menschen ist das Sehen die dominante Fähigkeit unserer fünf Sinne. Doch so sehr wir dem Sehen vertrauen, sind unsere Augen dennoch begrenzte Sinnesorgane, die eine spezielle Erfahrung der Wirklichkeit über ein Spektrum von Lichtwellen herstellt. Was geschieht, wenn wir die Grenzen des Sehens, die Verzerrungen und die Grenzen dieses Wahrnehmungsinstrument erkunden? Und wie können wir unser Bewusstsein durch optische Mechanik bemühen, um immaterielle Kontexte, wie die inneren Mysterien der menschlichen Psyche, oder die äußerlichen physikalischen Gesetze der Natur zu erkunden?

Deenesh Ghyczy verwendet das traditionelle Medium der Malerei. Figurative Motive, konzentriert in Öl bzw. Acryl auf Leinwand gemalt, werden in Fragmente gegliedert, um ein Gefühl einer Doppel- oder Dreifach-Sicht zu induzieren. Gleichzeitig vertraut wie verwirrend und manchmal phantomartig sind Ghyczys eher konventionelle Porträts, so dass wir die verschiedenen Komponenten – die ein Gesicht komplettieren – sehen, ohne jemals die eigentlich prägnante Identität der Figur festzustellen vermögen. Wie bei einer Fremdsprache können wir nur hoffen, sie durch die phonetischen Eigenschaften zu verstehen. Ghyczys Bilder fordern dazu auf, sie durch die Augen eines Kindes zu betrachten und die Elemente von Linie, Form, Farbe oder Farbauftrag wie zum ersten Mal zu erforschen, und uns nicht gleich einen Sinn aus dem Ganzen zu machen.

Durch absichtliches Vermeiden einer vertiefenden Studie einer einzelnen Pfingstrose, forscht Greg Murr an den Vorstellungen von Unvollständigkeit gegenüber ihrer Materialisation und zeigt uns die Blume aus verschiedenen Perspektiven. Teile der prächtig gefüllten Blüte sind durch Fehlstellen auf der Leinwand ausgewechselt. Weiße Flächen dienen als Markierungen für etwas, das einmal vorhanden war – und jetzt nur ein Spektrum, ein Geist dessen kennzeichnet, was für den Maler existent gewesen war. Mit der einzelnen Blüte sowie ihren vier- oder fünf angrenzenden Variationen verweist Greg Murr auf das kosmologische Phänomen des Gravitationslinseneffekts (der Einstein und seiner allgemeinen Relativitätstheorie zugeschrieben ist), Dabei wird das Licht einer fernen Galaxie abgelenkt, und von der „Gravitationslinse“ durch die intensiven Gravitationskräfte multipliziert dargestellt, und dem Betrachter ein verzerrtes Mehrfachbild vermittelt. Ob im Hinblick auf die Geometrie des Universums oder der mehr irdischen Vorstellung des biologischen Lebenszyklus‘, faszinieren diese sorgfältig gemalten Pfingstrosen durch ihre innere Struktur, ihren Rhythmus und ihren Animus.

Beide Künstler ermutigen uns, den Akt des Sehens zu reflektieren. Zugleich verwöhnen sie uns mit visueller Harmonie und einem Geschmack des Vertrauten, ohne unsere Erwartungen zu erfüllen und ihnen volle Auflösung zu bieten.

Informationen über Deenesh Ghyczy
www.dghyczy.com

Informationen über Greg Murr
www.gregmurr.com

Cumulus Berlin, 2010

cumulus berlin, 2010

Ein Kunst-am-Bau-Projekt von Thorsten Goldberg für das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Berlin

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), Berlin, seit dem Jahr 2000 in der Wilhelmstraße ansässig, erhielt 2010 einen Neubau. Dieser schloss eine kriegsbedingte Baulücke und formte nach langer Zeit wieder einen Innenhof.

Für den Neubau und diesen Gartenhof wurde ein Kunst-am-Bau-Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich auf Einladung 14 KünstlerInnen beteiligten. Preisgekrönt wurden neben Thorsten Goldberg auch  Arnold Dreyblatt, Frank Stuermer, Claudia Faehrenkemper, Thomas Wrede und Werner Huthmacher.

Goldbergs prämierter Projektbeitrag war dabei die einzige Arbeit, die sich im Außenbereich mit dem Gartenhof befasste. Sie wurde am 20. August 2010 feierlich eingeweiht.

Cumulus ist eine stilisierte, drehbare Cumulus-Wolke, die sich auf einem schwenkbaren Mast mit Ausleger im Gartenhof des Bundesministeriums befindet. Die Wolke ist als geschlossene Form hochglänzend aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt und sitzt drehbar auf der Spitze eines hohen, schwenkbaren, glänzend verchromten Winkels. Wechselnde Windrichtungen bewirken eine veränderte Position der Wolke im Luftraum des Gartens. Über einen Handgriff kann der gesamte Arm mit Wolke auch per Hand geschwenkt werden. Bei einer Höhe von etwa 11 Meter über dem Bodenniveau erscheint das Objekt mit ca. 3,5 x 2,5 x 2,5m verhältnismäßig klein und nimmt somit Bezug zur Modellhaftigkeit der auf dem Innenhof des Ministeriums angelegten Schaugärten. Als einziger Akteur im Himmel über dem Gartenhof ist die Wolke an ihrem prominenten Anbringungsort dennoch weithin wirksam: auf dem 6m Ausleger schwenkt die Wolke um etwa 200° um die Gebäudekante. Die Verspiegelung des Mastes nimmt mit der Drehung die umliegende Architektur und die Landschaft mit.

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weitere Projekte von Thorsten Goldberg
www.goldberg-berlin.de

60°N 05°E (encased waterside), 2009–2012

60°N 05°E (encased waterside), 2009–2012

Ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum von Thorsten Goldberg für die Stadt Bergen/NO

Die Stadtbahn Bergen (norwegisch Bybanen i Bergen) ist ein schienenge­bundenes Nahverkehrsmittel in der norwegischen Stadt Bergen. Unterstützt von KORO (öffentliche Kunst Norwegen), verfügt sie über ein eigenes künstlerisches Programm, das Kunstprojekte im öffentlichen Raum fördert.

Um diesen Treffpunkt für Menschen unterschiedlichster Hintergründe künstlerisch aufzuwerten,  wurde 2009 ein Wettbewerb für ein öffentliches Kunstwerk ausgeschrieben, an dem sich über 100 Künstler beteiligten.

Thorsten Goldbergs Kunst-am-Bau-Projekt wurde von einer Fachjury prämiert und am 15. Juni 2012 feierlich eingeweiht.

Eine rechteckige, 416 m2 große, spiegelnd polierte Edelstahlfläche bedeckt den steinigen Uferbereich eines innerstädtischen Fjords mitsamt einer kleinen Insel. Sie ist exakt am Koordinatensystem der Erde  ausgerichtet und beschreibt die Fläche zwischen 60°22’52.55″N / 60°22’51.8″N und 05°20’01.24″E / 05°20’02.32″E.

60°N 05°E (encased waterside) ist Nach- und Überformung der Landschaft zugleich. Durch den Lichtimpuls, der die Perforation der einzelnen Dreiecke illuminiert, wird die technoide Oberfläche mit einer weichen Wellenbewegung überlagert und versetzt die kristalline Struktur scheinbar in Bewegung: ein silberglänzendes, auf der Landschaft liegendes Tuch, das aufgrund des langsam an- und abschwellenden Lichts zu schweben scheint. Die Arbeit vereint verschiedene Realitäten: Einerseits spiegelt die große Fläche Himmel und Umgebung wider und fängt sie auf der Oberfläche ein. Andererseits wird der ursprüngliche Uferbereich des Fjordes dem Blick des Betrachters entzogen.

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weitere Projekte von Thorsten Goldberg
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AND HONEY UPON HAWTHORN GROWS, 2013

and honey upon hawthorn grows, 2013

Ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum von Thorsten Goldberg für die Stadt Danzig

Das South Baltic‐Projekt „Windenergie im Ostseeraum 2“ (Windenergy in the BSR 2, kurz: WEBSR2) ist ein Zusammenschluss von Experten mehrerer Nationen (Litauen, Polen, Schweden, Dänemark und Deutschland) mit dem Ziel, den Ausbau der Windenergie in den Partnerländern zu fördern und voranzutreiben.

Um die Windenergie speziell in den drei Städten Kalmar, Rostock und Danzig im öffentlichen Bewusstsein zu verankern, wurde Thorsten Goldberg mit einer Arbeit im öffentlichen Raum beauftragt.

Am 13. Juni 2013 wurde das Kunstobjekt „AND HONEY UPON HAWTHORN GROWS“ im Ronald-Reagan-Park in Danzig, unweit des Meeres gelegen, der Öffentlichkeit übergeben.

Ähnlich einer Laterne erhebt sich ein oben gebogener Mast aus dem Boden. Wie die Blätter einer Pflanze recken sich Solarzellen der Sonne entgegen und ein fünfblättriger Rotor stellt sich in den Wind. Mit der so gewonnenen Energie wird eine Lampe betrieben, die sich im blütenkelchähnlichen Trichter an der höchsten Stelle befindet.

Buchstaben wandern den Stängel empor und bilden den polnischen Titel der Arbeit  I MIÓD NA GŁOGU ROŚNIE , im Englischen „AND HONEY UPON HAWTHORN GROWS“. Es handelt sich hierbei um einen Teilsatz aus der englischsprachigen Schlaraffenlandgeschichte, der von der Verheißung eines Landes kündigt, in dem keine Energienot mehr herrscht – eine vielleicht bald verwirklichte Utopie.

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